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Gendern

Eine gendersensible Sprache ermöglicht, unsere Gesellschaft inklusiver zu gestalten und alle Menschen sichtbar zu machen.

Von Sprache geht Macht aus und die prägende Kraft von Sprache wird oftmals unterschätzt. Unsere alltäglichen Denk- und Handlungsmuster, unsere Vorstellungskraft und Bilder sind von Sprache beeinflusst.

Sprache hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Wahrnehmung: So denken wir an Frauen*, wenn sie explizit genannt werden – werden sie es nicht, denken wir an Männer*. Das führt dazu, dass Menschen durch das generische Maskulin unsichtbar bleiben und faktisch ausgeschlossen werden. Strukturelle Diskriminierungsprozesse aufgrund der geschlechtlichen Identität werden dadurch auch sprachlich unterfüttert.

Ein reflektierter Umgang mit Sprache führt zu einer Darstellung und Anerkennung von diversen Geschlechtsidentitäten und einer Benennung von Vielfalt, die Realität ist und schon immer war. Diese Vielfalt muss nicht nur mitgedacht, sondern ausgeschrieben und ausgesprochen werden. Neben dem Sichtbarmachen eines breiten Spektrums an Identitäten geht es auch darum, sich kritisch mit Cisnormativität – cis bedeutet, sich mit dem Geschlecht, das bei der Geburt zugewiesen wird, zu identifizieren und trans bedeutet, dies nicht zu tun – und Geschlechtsbinärität zu beschäftigen.

Konstruktion von Kategorien und Geschlecht als Spektrum

Frauen*/Männer* (Mädchen*/Jungen*) sind komplexe und aufgeladene Kategorien und stark geprägt von einem oft unsichtbaren Konstruktionscharakter. Für uns steht daher außer Frage, dass die Kategorie Mädchen*/Frau* unabhängig von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht gedacht wird. Frauen* meint alle Personen, die sich in Teilen oder komplett als Frau* identifizieren. Jeder Person, die möchte und die sich darin wohlfühlt, gehört die Kategorie Frau*.

Das Sternchen erscheint uns als notwendig, weil in der Mehrheitsgesellschaft die Kategorie Frau* oftmals qua biologisches Geschlecht definiert wird. Hierbei ist jedoch auch zu betonen, dass anders als oft angenommen auch das biologische Geschlecht keine starre Kategorie ist, die als gesetzt betrachtet werden kann.

So wird auch das Modell der biologischen Zweigeschlechtlichkeit zunehmend in Frage gestellt und darauf aufmerksam gemacht, dass streng biologische, eindeutige Geschlechtsdefinitionen kaum existieren. Das Plädoyer lautet daher eher, Geschlecht als Spektrum zu verstehen.

Dekonstruktion und Normkritik

Das Sternchen zwischen der männlichen und weiblichen Endung (Teilnehmer*in, Autor*in) macht auf das Spektrum von vielfältigen Geschlechtsidentitäten und Ausdrucksweisen aufmerksam.

Die Zweigeschlechtlichkeit als Norm soll mithilfe des Sternchens durchbrochen werden, um somit auch in geschriebener Form darauf aufmerksam zu machen, dass es Menschen gibt, die sich abseits von den Kategorien „Mann“ und „Frau“ identifizieren, die sich weder festlegen noch entscheiden wollen oder für die das Geschlecht überhaupt keine relevante Kategorie ist. Letztendlich eröffnet das Sternchen als Platzhalter also den Raum für Vielfalt und Offenheit.

Damit es auf sprachlicher Ebene fairer zugeht, ist der bewusste und kritisch-reflexive Einsatz von gendersensibler Sprache unabdingbar. Bei dem Versuch, möglichst nicht diskriminierend zu sprechen und zu schreiben, ist uns jedoch bewusst, dass es in den Kämpfen um Gleichberechtigung mehr als den reflektierten Umgang mit Sprache braucht.

Anti­rassismus­arbeit

Der Großteil der Mädchen* im Mädchen*treff macht Rassismuserfahrungen. Daher ist eine antirassistische Grundhaltung zentral für unser Selbstverständnis.

Feminismus

Die Arbeit im Mädchen*­treff ist eine explizit feministische. Welche Implikationen mit diesem Begriff einhergehen und welches Selbstverständnis unserer Arbeit zugrunde liegt, ist wichtig zu benennen.

Gendern

Eine gendersensible Sprache ermöglicht, unsere Gesellschaft inklusiver zu gestalten und alle Menschen sichtbar zu machen.

Inter­sektio­nalität

Eine machtkritische Pädagogik ist ohne das Konzept von Intersektionalität nicht in der Lage, verschiedene Diskriminierungsachsen verschränkt zu denken.

Partizipa­tion

Ohne partizipative und basisdemokratische Ansätze würde der Mädchen*treff sein Ziel verfehlen, Mädchen* einen Raum zu bieten, in dem sie Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung erfahren können.