Skip to main content

Anti­rassismus­arbeit

Der Großteil der Mädchen* im Mädchen*treff macht Rassismuserfahrungen. Daher ist eine antirassistische Grundhaltung zentral für unser Selbstverständnis.

Der Mädchen*treff Blumenau lebt einen rassismuskritischen Ansatz, auf sämtlichen Ebenen und in den verschiedensten Reflexionszusammenhängen. Wir wehren uns gegen die Vorstellung, Rassismus lediglich im Kontext von rechtem Gedankengut zu begreifen. Vielmehr muss Rassismus als Teil eines Herrschaftsverhältnisses gesehen werden, in dem es darum geht, dass an die (zugeschriebene) Herkunft, Sprache, Religion oder vermeintliche Kultur gewisse Eigenschaften verknüpft werden sowie Zugehörigkeit, Anerkennung oder gesellschaftliche Teilhabe verhandelt wird.

Rassismus ist eingebettet in ein Machtverhältnis und damit systematisch verankert – strukturell, institutionell, historisch als auch im Alltag.

Grundlage der Antirassismusarbeit im Mädchen*treff bildet die Tatsache, dass sich Pädagoginnen konstant kritisch zu den Themen Rassismus, Critical Whiteness und Empowerment weiterbilden. Ein Großteil der Mädchen* in der Blumenau macht alltägliche und strukturelle Rassismuserfahrungen. Diese müssen daher stets mitgedacht sowie Räume ermöglicht werden, in denen es zu einem Austausch darüber kommen kann.

Gerade wenn ein intersektionaler Ansatz in der Pädagogik verfolgt und die Frage gestellt wird, worauf Rassismus als Strukturkategorie basiert und wie er gesamtgesellschaftlich überwunden werden kann, ist Antirassismusarbeit essenziell. So fließt die theoretische Weiterbildung der Pädagoginnen natürlich in den Alltag mit ein und es wird Wert daraufgelegt, eigene Privilegien zu reflektieren und damit verantwortungsvoll umzugehen.

Die Dimensionen von Rassismus können nicht in einmaligen Workshops begriffen werden – daher ist im Team eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Themen rund um Rassismus elementar. So wird ein regelmäßiger Austausch eingehalten und die Umsetzung auf Praxisebene immer wieder analysiert. Mit dem Hintergrundwissen, dass in der Mädchen*arbeit besonders oft weiße Frauen* tätig sind, wird die eigene Teamzusammensetzung kritisch reflektiert und auf sämtlichen Ebenen versucht, ein diverses Team mit verschiedenen Repräsentationsmöglichkeiten zu bilden.

In der Arbeit mit den Mädchen* werden Rassismus­erfahrungen in Gesprächen und Projekten aufgefangen und besprechbar gemacht.

Die Mädchen* und jungen Frauen* sollen einen geschützten Raum erleben, in dem sie gehört und ernst genommen werden. Migrations- und Fluchterfahrung von ihnen oder Familienmitgliedern können reflektiert werden – gerade auch durch Projekte, in denen die Mädchen* ihre Einzigartigkeit und Familiengeschichte positiv erleben können.

Gleichzeitig geht es auch darum, Rassismus als System begreifbar zu machen und zu erkennen, dass in einer rassistischen Gesellschaft niemand frei von rassistischem Denken, Sprechen oder Handeln ist. So werden die Mädchen* und jungen Frauen* mit ihren eigenen Rassismen konfrontiert und durch Unterstützung des Teams dafür sensibilisiert, eigene Sprache, Denkmuster und Verhalten in Frage zu stellen.

Über Aushänge und Posts auf den Social-Media-Kanälen wird auf Demonstrationen, Aktions- und Gedenktage hingewiesen und darüber aufgeklärt. Für die gesamte pädagogische Arbeit gilt es zum einen, gesonderte Projekte, die das Thema Rassismus betreffen, durchzuführen. Zum anderen darf Rassismus kein Sonderthema sein, das nur punktuell besprochen wird, sondern muss sensibel und konstant mitgedacht und in der alltäglichen Arbeit – mit einem machtkritischen Blick – verankert werden.

Anti­rassismus­arbeit

Der Großteil der Mädchen* im Mädchen*treff macht Rassismuserfahrungen. Daher ist eine antirassistische Grundhaltung zentral für unser Selbstverständnis.

Feminismus

Die Arbeit im Mädchen*­treff ist eine explizit feministische. Welche Implikationen mit diesem Begriff einhergehen und welches Selbstverständnis unserer Arbeit zugrunde liegt, ist wichtig zu benennen.

Gendern

Eine gendersensible Sprache ermöglicht, unsere Gesellschaft inklusiver zu gestalten und alle Menschen sichtbar zu machen.

Inter­sektio­nalität

Eine machtkritische Pädagogik ist ohne das Konzept von Intersektionalität nicht in der Lage, verschiedene Diskriminierungsachsen verschränkt zu denken.

Partizipa­tion

Ohne partizipative und basisdemokratische Ansätze würde der Mädchen*treff sein Ziel verfehlen, Mädchen* einen Raum zu bieten, in dem sie Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung erfahren können.